Pflegestrategie

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Präsentation der Pflegestrategie 2033 der Stadt Innsbruck 

Anfang 2025 wurde im Plenarsitzungssaal des Innsbrucker Rathauses die „Pflegestrategie 2033“ für Innsbruck vorgestellt. Über einen Gesamtzeitraum von mehr als 14 Monaten beteiligte sich die UMIT TIROL – Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und -technologie an der Erstellung dieser Strategie. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Müller (Institut für Pflegewissenschaft) und Univ.-Prof. Dr. Harald Stummer sowie der Projektmitarbeiterin Assoc.-Prof. Silvia Angerer, PhD (beide Institut für Management und Ökonomie im Gesundheitswesen) wurde realistisch dargestellt, mit welchem Betreuungsbedarf Innsbruck in Zukunft rechnen muss.

Mehr als 70 Gäste, darunter Bürgermeister Johannes Anzengruber, Vizebürgermeister Georg Willi, Vertreter des Landes Tirol, ISD-Geschäftsführer Dr. Hubert Innerebner, Mag. Walter Draxl, Dr. Waltraud Buchberger, beide Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe bzw. fh gesundheit, sowie Pflegedienstleitungen und Expert*innen aus den beteiligten Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, waren zur Präsentation der Pflegestrategie der Stadt Innsbruck anwesend und diskutierten die gesellschaftliche Relevanz der Ergebnisse.

Stadt Innsbruck will sich den Herausforderungen der Pflege stellen
Ziel dieser umfassenden Initiative war es, den wachsenden Herausforderungen der Pflege und Betreuung in den nächsten Jahren in Innsbruck wirksam zu begegnen. Dank höherer Lebenserwartung und optimaler Gesundheitsversorgung steigen der Betreuungsbedarf, aber auch die Anforderungen an die Pflegedienstleistenden. Dies macht einen strategischen Plan notwendig, der auf fundierten Analysen und innovativen Konzepten basiert.

Pflegebedarf wird zunehmen
Die Pflegestrategie umfasst zwei große Schwerpunkte – die Abschätzung des zukünftigen Pflegebedarfs und die dafür notwendige Ausbau-Offensive der Versorgung und des Pflege- und Betreuungspersonals. Der Bedarf an Pflege bis 2033 nimmt voraussichtlich, je nach berechnetem Szenario, um 2,4 % bis 21 % im Vergleich 2023 zu. Falls der Gesundheitszustand der Bevölkerung bis 2033 gleichbleibt, rechnet Silvia Angerer mit einer Zunahme des Pflegebedarfs um 21 %, allein aufgrund der höheren Lebenserwartung der Bevölkerung. Basierend auf den Ausbauzielen des Landes Tirol für die Plätze der (Teil-)Stationären Leistungen in der Stadt Innsbruck, welche beispielsweise in der Langzeitpflege von 1.328 (2023) auf 1.457 (2033) ansteigen, kann eine Versorgungslücke für die Innsbrucker Bevölkerung entstehen. Um den aktuellen Versorgungsgrad von 48 % aufrecht zu erhalten, so Harald Stummer „müssen die Leistungsstunden der Mobilen Dienste bis zu 45 % im Vergleich zum Status Quo ansteigen“. Daraus resultiert ein Bedarf an 1.345 Pflege- und Betreuungspersonen für das Jahr 2033. Aufgrund der demographischen Veränderungen kann von einer Verfügbarkeit von 1.096 Pflege- und Betreuungspersonen ausgegangen werden. „Damit ergibt sich eine Personallücke von 19 % des benötigen Personals“, so Gerhard Müller.

Um dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden, ist eine Ausbau-Offensive der Versorgung und des Pflege- und Betreuungspersonals unerlässlich. Sofern die Betreuungsqualität auf mindestens demselben Niveau erhalten werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden im Ergebnisbericht kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen erarbeitet (www.innsbruck.gv.at/pflegestrategie2033)

Mit dieser Strategie unterstreicht die Stadt Innsbruck ihre Verantwortung für alle Generationen und setzt ein klares Zeichen für Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Es versteht sich, dass die Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung der Pflege- und Betreuungsleistungen nur Hand in Hand mit Bund, Land und den Gemeinden finanziert und umgesetzt werden kann.

Bildunterschrift: v.l.: Vizebürgermeister Georg Willi, Silvia Angerer (UMIT TIROL), Margit Führer (Leiterin Abt. Pflege Land Tirol), Bürgermeister Johannes Anzengruber, Michael Urschitz (städt. Pflegekoordinator), die Projektleiter von der UMIT TIROL, Gerhard Müller und Harald Stummer, sowie Ferdinand Neu (Leiter Magistratsabteilung II Gemeinde- und Bezirksverwaltung) bei der Vorstellung der Innsbrucker Pflegestrategie 2033. (Stadt Innsbruck/M. Darmann)

 

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