Klimawandel: UMIT TIROL untersucht Auswirkungen von Extremhitze auf die psychische Gesundheit
Im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht das Institut für Public Health der Privatuniversität UMIT TIROL, wie klimabedingte Extremhitzebelastungen die psychische Gesundheit beeinflussen. Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit – Abteilung Klimaresilienz und One Health der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) unter der Leitung von Dr. Andrea Schmidt durchgeführt.
Dabei arbeitet die Forschungsgruppe unter der Leitung von UMIT TIROL-Wissenschaftler DDr. Jan Stratil und Assoz.-Prof. Dr. Gaby Sroczynski an zwei zentralen Forschungsansätzen. „In einem ersten Schritt haben wir in einer systematischen Übersichtsarbeit den aktuellen Erkenntnisstand der wissenschaftlichen Studien zu den Auswirkungen von Hitzewellen auf die psychische Gesundheit erfasst, in einem zweiten Schritt wollen wir auf unseren Ergebnissen aufbauen und eine detaillierte statistische Datenanalyse zugeschnitten für Österreich durchführen“, erklärt Stratil die Vorgehensweise beim Forschungsprojekt.
Österreichweit erste Studie, die Auswirkungen von durch den Klimawandel bedingte Temperaturänderungen auf psychische Erkrankungen untersucht
Diverse Studien haben in der Vergangenheit über einen Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Extremhitzeereignisse berichtet. Wenn man allerdings in die Studien eintaucht, dann sieht man sehr große Unterschiede zwischen den Studien. „Hier setzen wir in unserer Übersichtsarbeit an. Wir wollen verlässliche Aussagen über den Zusammenhang von Extremhitzeereignissen und psychischen Erkrankungen ableiten und damit besser verstehen, was die Ursache der unterschiedlichen Ergebnisse der Studien sind. Aus diesen Ergebnissen wollen wir dann für unsere eigene statistische Analyse lernen“, beschreibt Stratil die Ziele der Studie. Insgesamt gibt es für Europa vergleichsweise wenige wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema, wie sich durch den Klimawandel bedingte Temperaturänderungen auf psychische Erkrankungen auswirken. „Unsere Arbeit ist eine der ersten empirischen Arbeiten überhaupt für Österreich, die sich mit dieser Fragestellung auseinandersetzt. Wir wollen aber nicht nur Daten analysieren, sondern gleichzeitig auch mit unserer Forschungsarbeit die statistische Methodik weiterentwickeln“, erläutert Stratil die nächsten Schritte des Forschungsteams.
Assoz.-Prof. Dr. Gaby Sroczynski betont die Bedeutung des Projekts. „Dieses Forschungsprojekt ermöglicht es uns, unser Know-how im Bereich Health Data Science gezielt einzusetzen und weiter auszubauen. Unser Ziel ist es, künftig noch präzisere Aussagen zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels treffen zu können. Besonders freut es mich, dass wir durch diese Arbeit unsere Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit weiter vertiefen.“
UMIT TIROL baut Forschungsschwerpunkt Klima und Gesundheit auf
Der Klimawandel hat und wird in Zukunft weitreichende Auswirkungen auf das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung haben: Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überflutungen oder Dürren, aber auch Infektionskrankheiten führen zu einer erhöhten Krankheits- und Todeshäufigkeit in der Bevölkerung. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, baut das Institut für Public Health, Medical Decision Making und Health Technology Assessment (IPH) unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert deshalb den Forschungsschwerpunkt “Klima und Gesundheit“ an der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL gezielt aus. Aktuell ist das IPH der Privatuniversität UMIT TIROL im Schwerpunkt Klima und Gesundheit auch auf Europäischer Ebene aktiv und beteiligt sich als wissenschaftlicher Partner bei drei EU- Forschungsprojekten.