Nachwuchswissenschaftler*innenförderung

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Acht Wissenschaftler der UMIT TIROL werden durch die Tiroler Nachwuchswissenschaftler*innenförderung (TNF) unterstützt

Im Rahmen eines Festaktes wurden von Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele kürzlich Förderzusagen an insgesamt 56 junge Forscherinnen und Forscher aus allen acht Tiroler Hochschulen ausgesprochen. Unter den geförderten Nachwuchswissenschaftler*innen finden sich auch acht Forscher*innen der Privatuniversität UMIT TIROL, die durch die Tiroler Nachwuchswissenschaftler*innenförderung (TNF) gezielt bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt werden. Inhaltlich werden UMIT TIROL-Projekte aus den Bereichen Psychologie, Medizinische Informatik, Public Health, Pflegewissenschaft, Sportmedizin und Technik gefördert.

 

Der interim. Rektor der Privatuniversität UMIT TIROL, Dr. Rudolf Steckel, freut sich sehr über die Wertschätzung seitens des Landes, die den Nachwuchswissenschaftler*innen durch die Tiroler Nachwuchsforscher*innenförderung (TNF) entgegengebracht wird. „Als forschungsstarke Universität sind wir an der Privatuniversität UMIT TIROL laufend bemüht, unseren wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen optimale Rahmenbedingungen zu gewährleisten und unsere Studierenden schon während des Studiums in die Forschung einzubinden. Die Nachwuchsforscher*innen der UMIT TIROL, die heuer mit ihren eingereichten Projekten unterstützt werden, sind ein sichtbares Zeichen für die Qualität unseres wissenschaftlichen Nachwuchses“, sagte Rektor Steckel beim Festakt.

 

Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele ist es ein großes Anliegen, das wissenschaftliche Potential an den Tiroler Hochschulen zu nutzen. „Die Qualität und Innovationskraft unserer Hochschulen und Forschungseinrichtungen lebt vom Potenzial des wissenschaftlichen Nachwuchses. Deshalb legen wir großen Wert darauf, junge Talente frühzeitig zu fördern und ihnen die besten Voraussetzungen für ihre wissenschaftliche Laufbahn zu bieten. Mit der Tiroler Nachwuchsforscher*innenförderung investieren wir gezielt in junge Talente, um Tirol als Spitzenstandort für Forschung und Wissenschaft zu sichern“, sagte Landesrätin Hagele.

Bildunterschrift: (v.l.) Der interim. Rektor der UMIT TIROL, Dr. Rudolf Steckel,  freute sich beim Festakt mit den Nachwuchsforscher*innen Antonia Eberharter, MSc., Dipl.-Ing. Luca Mayer, BSc., Anika Köck, BA BSc. und Michelle Bindel, BSc über die Unterstützung für ihre Forschungsprojekte, die ihnen von Landesrätin Cornelia Hagele zugesichert wurde. (Foto: Land Tirol/Die Fotografen)

Folgende Projekte der Privatuniversität UMIT TIROL werden durch den TNF unterstützt

  • Dr. phil. Marjan Arvandi, M.Stat. 

    Optimierung onkologischer Therapien unter Berücksichtigung von Patientencharakteristika und klinischer Biomarker

    Im Projekt werden „real-world“-Daten und kausale Methoden genutzt, um personalisierte Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ziel ist es, durch Target-Trial-Protokolle und g-Methoden optimale Therapieformen und Prognosemodelle zur Verbesserung der Versorgung von Krebspatienten zu identifizieren.
     
  • Michelle Bindel, MSc

    A Logic Model for Medical Informatics: Using Program Theory to Explain the Impact of Patient Portals on Patient Outcomes

    Die genauen Mechanismen, durch die Patientenportale Patientenoutcomes beeinflussen, sind bislang nur unzureichend erforscht, da die bestehende Literatur sich bisher primär auf einfache Ursache-Wirkung-Beziehungen konzentriert. Ein tiefgehendes Verständnis der zugrunde liegenden Faktoren und Kontexte ist jedoch essenziell, um die Implementierung und Wirkung dieser Systeme erfolgreich zu steuern. Die Programmtheorie, insbesondere Ansätze wie Theory of Change und Logic Model, bieten ein methodisch robustes Framework zur Analyse komplexer Interventionen. Die Entwicklung eines dedizierten Modells für Patientenportale könnte nicht nur deren Einführung und Nutzung optimieren, sondern auch eine differenzierte Evaluation ihrer Effekte ermöglichen.
     
  • Univ.-Ass. Dr. phil. Jan Daniel Kellerer, BScN MScN

    HEduCoNST - Health Education Competence of Nursing Students in Tyrol (Gesundheitsedukationskompetenz von Pflegestudierenden in Tirol)

    Die Studie adressiert die Gesundheitsedukationskompetenz österreichischer Studierender der Gesundheits- und  Krankenpflege. Durch Übersetzung, kulturelle Anpassung und psychometrische Überprüfung der I-CEpSE Skala sowie die Implementierung und Evaluierung eines innovativen Lehr-Lernformats zielt die dreiteilige Studie darauf ab, die Kompetenzen bzgl. der Gesundheitsedukation für die Anwendung im zukünftigen Pflegeberuf zu stärken. Methodisch fokussiert die Studie erstens die Übersetzung und kulturelle Adaptation der ICEpSE-Skala, zweitens die Testung der Inhalts- und Konstruktivalidität sowie der internen Konsistenz dieses Instruments und abschließend die Evaluierung des neu implementierten Lehr-Lernformats anhand einer Interventionsstudie. Erwartet werden ein validiertes deutschsprachiges Instrument zur Gesundheitsedukations-kompetenzeinschätzung und verbesserte Bildungsansätze für Pflegestudierende.
     
  • Anika Köck, BA BSc

    „Interaction effects of cold air and hypoxia on exercise-induced Lower Airway Dysfunction in winter sports athletes“

    Die belastungsinduzierte Dysfunktion der unteren Atemwege (LAD) tritt in Kälte auf und führt zu einer Verengung der unteren Atemwege und Asthma. Die zusätzliche Beeinträchtigung der Lungenfunktion durch Hypoxie ist nicht ausreichend untersucht. Ziel dieser Studie ist es, Reaktionen der Atemwege, Entzündungsreaktionen sowie Veränderungen der Bluthämostase bei Athleten, während 8-minütiger hochintensiver Belastungen bei kombinierter Kälte- (-15°C) und Hypoxieexposition (3.000 m) zu untersuchen.
     
  • Univ.-Ass. Antonia Eberharter, MSc.

    The effects of mood induction through acoustic stimuli (music) on social concepts, emotions, and behavioral intentions

    Das Projekt untersucht, wie akustische Stimuli – besonders Musik – soziale und emotionale Prozesse beeinflusst. Zwei Themen stehen im Fokus: Einerseits soziale Exklusion im Alltag, die etwa durch Online-Spiele und Plattformen im Laborsetting induziert wird. Es wird untersucht, ob Musik negative Folgen wie Einsamkeit, Traurigkeit und Aggression abmildern kann. Andererseits steht der Attraktivitätsbias im Fokus: Hier wird erforscht, ob bestimmte Musik eine positive oder negative Verzerrung in der Wahrnehmung von unterschiedlich attraktiven Personen beeinflusst, insbesondere bei romantischer Musik.
     
  • Dr. Nina Lorenzoni, MA

    "Stimmen der Jugend: Co-kreative Wege zur Endometriose-Aufklärung"

    Weltweit leiden etwa 10% der Frauen im gebärfähigen Alter an Endometriose, einer chronischen Erkrankung, die oft spät erkannt wird und zu starken Schmerzen führt. Frühe Aufklärung kann die Diagnosezeit verkürzen. Ziel des Projekts ist es, durch Workshops mit Lehrpersonen effektive Strategien für die Aufklärung, Sensibilisierung und Entstigmatisierung von Endometriose und Menstruationsgesundheit zu entwickeln und anschließend durch co-kreative Workshops mit Jugendlichen deren Perspektiven und Vorschläge für eine wirksame Endometriose-Awareness zu erforschen und einzubinden. Durch die Einbindung der Sicht der Jugendlichen, können Aufklärungsinitiativen zielgruppengerecht gestaltet werden. Dieser partizipative Forschungsansatz fördert die langfristige Integration von Endometriose-Aufklärung in Schulen und hilft, Stigmatisierung abzubauen.
     
  • Dipl.-Ing. Luca Mayer, BSc.

    Kinematische und dynamische Mehrkörpermodelle kletternder Personen

    Die präzise Erfassung von kletternden Personen hinsichtlich der Position von Rumpf, Extremitäten und zugehörigen Kontaktkräften wird mit zunehmenden Schwierigkeitsgraden der Kletterrouten immer wichtiger. Ein markerloses Motion-Capture-System liefert zwar wertvolle Hinweise zur Routenanalyse, berücksichtigt jedoch kein Modell der kletternden Person selbst. In diesem Projekt werden daher kinematische und dynamische Mehrkörpermodelle entwickelt und durch Simulationsstudien sowie Experimente validiert.  Die durch die Modelle generierten Daten ermöglichen beispielsweise die Analyse von Gelenkkräften sowie die gezielte Optimierung der Bewegungsabläufe der kletternden Person.
     
  • Dr. Karoline Schermann, BScN MScN

    Verordnung von Medizinprodukten durch den gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege. Eine qualitative Evaluationsstudie (VMP-GuK)

    Seit 1. Jänner 2024 dürfen Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP) in Österreich Medizinprodukte erstverordnen. Durch die geplante Evaluationsstudie sollen die Erfahrungen und Auswirkungen der Gesetzesänderung von DGKPs erfasst und Entwicklungsbedarfe aufgezeigt werden. Die Daten werden durch Fokusgruppeninterviews erhoben. Die Studie trägt zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems bei und zeigt potenzielle Vorteile der Gesetzesnovelle für Patientinnen und Patienten aus Sicht der DGKPs auf.

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