Ludwig Boltzmann Gesellschaft fördert Forschungsprojekt „Reden wir drüber“
Privatuniversität UMIT TIROL will mit Partnern die Lebensqualität von Krebspatient*innen verbessern
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft hat kürzlich das Forschungsprojekt „Reden wir drüber“, welches gemeinsam von der Privatuniversität UMIT TIROL, der Medizinischen Universität Wien und von Open Science – Lebenswissenschaften eingereicht wurde, als eines von drei Projekten der „Cancer Mission Lab“-Ausschreibung genehmigt. Im Rahmen des Projektes „Reden wir drüber“ will das Forscherinnenteam in den kommenden drei Jahren mithelfen, die Lebensqualität von Krebspatient*innen zu verbessern. Basis für das Forschungsprojekt ist die EU-Mission „Krebs besiegen“, welche die EU mit dem Ziel, bis ins Jahr 2030 drei Millionen Leben zu retten und die Lebensdauer und -qualität von Betroffenen zu verbessern, ins Leben gerufen hat.
„Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt ‚Reden wir drüber‘ von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft ausgewählt wurde. Im Zuge des Forschungsprojektes wollen wir die Weichen dafür stellen, dass die Palliativversorgung zu einem integralen Bestandteil des Gesundheitswesens wird. Vor allem das Sprechen über Tabu-Themen wie Tod und Sterben stellt Patient*innen, Angehörige und Fachkräfte des Gesundheitswesens vor große Herausforderungen. So führt mangelnde Kommunikation in diesen sensiblen Bereichen oft zu einer verspäteten Zuweisung der Patient*innen zu Palliativversorgung. Das ist bedauerlich, da Palliative Care viel dazu beitragen kann, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern“, sagt Pflegewissenschaftlerin Ass.-Prof. Dr. Christiane Kreyer, welche am Institut für Pflegewissenschaft der Privatuniversität UMIT TIROL den Arbeitsbereich Palliative Care leitet.
Bedarf an Palliativversorgung frühzeitig erkennen
Im Projekt „Reden wir drüber“ soll untersucht werden, welche Kommunikationshindernisse es gibt und wie der Dialog über Palliativversorgung einfacher gestaltet werden kann. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Betroffenen sollen innovative Ansätze entwickelt werden, um den Austausch zu erleichtern. Ziel ist ein Werkzeugkoffer mit praxistauglichen Kommunikationsformaten, der Fachkräften hilft, frühzeitig den Bedarf für Palliativversorgung zu erkennen und passende Maßnahmen zu initiieren. Um die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse in der Kommunikation über sensible onkologische Themen zu verstehen, werden Workshops, Interviews, Fokusgruppen und teilnehmende Beobachtung genutzt.
Cancer Mission Lab initiiert neue Ideen und Ansätze für die Krebsbehandlung
Beim Cancer Mission Lab der Ludwig Boltzmann Gesellschaft geht es darum, das Wissen von Patient*innen und Vertreter*innen von Patient*innenorganisationen, Selbsthilfegruppen und Gesundheitspersonal in die Entwicklung und Durchführung von neuen Projekten zur Krebsforschung einfließen zu lassen. Durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft sowie die Einbindung der Patient*innenperspektive sollen neue Ideen und Ansätze für die Behandlung und Versorgung von Krebspatient*innen sowie die Krebsvorsorge entstehen. Das Cancer Mission Lab fördert in diesem Zusammenhang drei Forschungsprojekte mit insgesamt 1,5 Millionen Euro.
EU-Mission „Krebs besiegen“
Jedes Jahr sind mehrere Millionen Menschen weltweit mit der Diagnose Krebs konfrontiert, ein Viertel davon lebt in der EU. Deshalb hat die EU-Kommission die EU-Mission „Krebs besiegen“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, bis 2030 mehr als 3 Millionen Leben zu retten und die Lebensdauer und -qualität von Betroffenen zu verbessern. Das soll durch eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft möglich werden. Wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Akteur*innen sollen gemeinsam Lösungen entwickeln, um Krebs besser zu verstehen, früher zu erkennen, gezielter zu behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Infos zum Cancer Mission Lab: https://ois.lbg.ac.at/foerderungen/cancer-mission-lab/