Landeck wird Pilotregion für Diabetes-Studie des Landes Tirol
Im Rahmen der Diabetes-Landeck-Studie wird erstmals in einer Region in Österreich die Versorgungsstruktur von Diabetes Mellitus vollständig erhoben. Im Rahmen eines Kick-Off Meetings, zu dem alle niedergelassenen Ärzte des Bezirkes Landeck eingeladen waren, fiel jetzt der Startschuss für diese Studie, die von Assoc.-Prof. Dr. Wilhelm Oberaigner vom UMIT-Institut für Public Health, Medical Decision Making und HTA im Auftrag des Landes Tirol verantwortlich geleitet wird.
Erklärtes Ziel der Diabetes Landeck-Studie ist es über einen Zeitraum von drei Jahren ein lückenloses Register mit allen Patienten mit Diabetes Mellitus aufzubauen und damit die Versorgungsstruktur im Bezirk Landeck vollständig abzubilden. „Das Diabetes-Register-Landeck ist dann in der Folge eine qualitativ hochwertige Datengrundlage für gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse und für die Planung und Steuerung einer kosteneffektiven Versorgung von Diabetes-Patienten in ganz Tirol“, erklärte Studienleiter Wilhelm Oberaigner von der Tiroler Privatuniversität UMIT. Wesentlich für eine erfolgreiche Durchführung der Studie ist die enge Kooperation mit allen Hausärzten und niedergelassenen Internisten im Bezirk. Dr. Hans-Robert Schönherr ist der verantwortliche Prüfarzt und sein über lange Jahre aufgebautes Netzwerk ist ein Garant für den Erfolg der Studie.
Für den Tiroler Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, der die Studie in Auftrag gegeben hat, sollen die aus der Studie gewonnenen Ergebnisse primär dazu dienen, die Betreuung der Patienten mit Diabetes Mellitus in Tirol umfassend zu beurteilen. Darauf aufbauend können die zuständigen Stellen im Land das Konzept für die Versorgung der Diabetes-Patienten optimieren. „Mit den gewonnenen Daten aus der Diabetes-Studie-Landeck können wir gesicherte, nachvollziehbare, verantwortungsbewusste und gut informierte Entscheidungen in diesem relevanten Bereich des Gesundheitssystems treffen. Wir können zu einer verbesserten Betreuung der Diabetes Mellitus Patienten beitragen, Risikofaktoren und Komplikationen vermindern und die Lebensqualität der Patienten im ganzen Land erhöhen“, sagte der Landesrat zur Diabetes-Studie-Landeck.
Die Diabetes-Landeck-Studie ist ein weiterer Baustein für die Umsetzung des Projektes „DiabCare Tirol“, das in der Pilotregion Landeck mit Hilfe der Telemedizin und in enger Kooperation mit dem Bezirkskrankenhaus Zams, mit den Tirol Kliniken, mit der Tiroler Gebietskrankenkasse, dem Austrian Institute of Technology (AIT) und der Tiroler Privatuniversität UMIT ein engmaschiges Versorgungsnetz für Diabetespatienten aufbauen will.
Diabetes Mellitus – umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt - ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen sieben und acht Prozent der Bevölkerung an Diabetes leiden, die Tendenz ist steigend. Im Diabetesregister Tirol des Institutes für klinische Epidemiologie der Tirol Kliniken GmbH sind derzeit 1300 Diabetes-Patienten mit Wohnbezirk Landeck registriert, die hauptsächlich vom Krankenhaus Zams betreut werden.
Bildunterschrift: Studienleiter Wilhelm Oberaigner, UMIT-Rektorin Sabine Schindler, Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und der Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin Herbert Tilg stellten die Diabetes-Landeck-Studie vor. (Foto UMIT)