Public Health, Versorgungsforschung und HTA

Forschung

Forschungsschwerpunkte

  • Qualitätsmanagement im Gesundheits- und Sozialwesen
  • Ethische Diskurse in Einrichtungen des Gesundheitswesens
  • Identität und Profil kirchlicher Sozialunternehmen (Gesundheit, Soziales, Bildung, Erziehung)
  • Seelsorge in Krankenhäusern, Behinderten- und Senioreneinrichtungen
  • Wertebasierte Unternehmensgestaltung  
  • Qualitätsmanagement in Pastoral und Bildung
  • Kirchen-/Gemeinde-/Ordensentwicklung

Ziele und Aufgaben

Die Research Unit Qualität und Ethik im Gesundheitswesen vertritt das Thema Qualitätsmanagement und die damit zusammenhängenden Fragen der Ethik in Lehre und Forschung auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau. Insbesondere werden dabei ethische Anliegen in der Patientenversorgung und der Unternehmensführung und die Einführung ethischer Entscheidungsforen berücksichtigt (Ethikkomitees, ethische Filmbesprechungen, ethische Entscheidungsmodelle im Management). Im Hinblick auf das Qualitätsmanagement werden Qualitätskonzepte aus unterschiedlichen Bereichen (Gesundheit, Bildung, Erziehung…) miteinander in Beziehung gesetzt, um eine wechselseitige Weiterentwicklung zu fördern.

Weitere Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen auf den Fragen, wie die seelsorgliche und spirituelle Begleitung der anvertrauten Menschen und ihrer Angehörigen im Gesundheitswesen in Zukunft sichergestellt werden kann und wie die Identität und der Auftrag karitativer und diakonischer Unternehmen im Unternehmensalltag umgesetzt werden können. Über die Vermittlung der theoretischen Grundlagen hinaus ist durchweg ein hoher Praxisbezug gewährleistet.

Das Wissen und die Erfahrungen der Research Unit werden Einrichtungen anwendungsbezogen zur Verfügung gestellt. Eine fundierte Ausbildung vermittelt den Studierenden die Grundlagen umfassender Qualitätskonzepte im Bereich des Gesundheitswesens und qualifiziert sie, aktuelle Qualitätskonzepte in den Einrichtungen des Gesundheitswesens anzuwenden. Auf diese Weise werden die Studierenden optimal auf ihre berufliche Zukunft in verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors vorbereitet.

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Aktuelle Forschungsprojekte

 

Christlich geprägte Professionalität

Gesamtleitung: Prof. Dr. Michael Fischer, Bruno Schrage

Laufzeit: 2019 - 2021

Ziel der Studie ist die exemplarische Erhebung, in welcher Weise religiöse und spirituelle Haltungen Einfluss auf das berufliche Handeln der health professionals im Gesundheitswesen deren Einrichtungen haben. Das Forschungsdesign nimmt die Wechselwirkungen zwischen einem Lebens-, Professions-, Dienst- und Organisationsethos in den Blick. In die Untersuchung einbezogen sind Geschäftsführerende, Ärzte und Ärztinnen, Pflegende sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.

 

Auswirkungen von Führungskräfteklausuren auf die Werteorientierung und das Selbstverständnis von Führungskräften  

Gesamtleitung: Prof. Dr. Michael Fischer, Georg Meloni

Laufzeit: 2019 - 2021

Auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Begleitevaluation durch die Forschungseinheit Qualität und Ethik im Gesundheitsweisen werden die Konzeption, die Durchführung und die Wirkungen auf das Selbstverständnis und Werteorientierung von Führungskräfteklausurtagungen der Stiftung Liebenau untersucht. Diese Führungskräfteklausuren werden in Israel-Palästina durchgeführt. 

 

Selbstverständnis und Aufgabenprofil der Polizeiseelsorge

Gesamtleitung: Prof. Dr. Michael Fischer

Laufzeit: 2018 -2019

Die Männer und Frauen bei der Polizei tragen eine große und zunehmend schwierig werdende Verantwortung für den Zusammenhalt des Staates und das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft. Allerdings ist die Präsenz von Polizeiseelsorgern in einem zunehmend säkularisierten gesellschaftlichen Umfeld nicht mehr selbstverständlich. Sie wird zwar (noch) nicht grundsätzlich in Frage gestellt, aber es wird intensiver nach der Identität und dem spezifischen Aufgabenfeld im Zusammenspiel mit anderen unterstützenden Diensten bei der Polizei gefragt.

Das Ziel des Projekts ist, die Rolle der Polizeiseelsorge, die sich daraus ergebenden Handlungsfelder und schließlich die Anforderungen an die Qualifizierung und die Einsatzbedingungen zu klären. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen zwei unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden: erstens sollten die Erwartungen seitens der Polizei geklärt werden; zweitens müssen die Polizeiseelsorger befragt werden, wie sie ihre eigene Rolle verstehen, welche Aufgabenfelder sie für relevant halten und welche Rahmenbedingungen für ihre Arbeit nötig sind.

Der Forschungsprozess ist in zwei Phasen aufteilt. Zunächst erfolgt eine sogenannte qualitative Befragungsrunde in Form von leitfadengestützten Interviews, die vor allen Dingen dazu dient, einen ersten und fundierten Überblick über die Einschätzung der Seelsorge in der Polizei zu bekommen. In einer zweiten, quantitativen Forschungsphase werden die gewonnenen Erkenntnisse bei Polizisten, die im ‚normalen Alltagsgeschäft‘ tätig sind, abgestützt und vertieft. Dies geschieht mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens.

 

Weiterführung des Projekts „Kita – Lebensort des Glaubens“

Gesamtleitung: Prof. Dr. Michael Fischer

Laufzeit 2018 -2019

Das Forschungsprojekt „Kita – Lebensort des Glaubens“ ist nach der Pilotphase zunächst um ein weiteres Jahr (2018/2019) verlängert worden. In der aktuellen Projektphase geht es darum, das Projekt, das zunächst auf acht Standorte beschränkt war, auf weitere Standorte auszudehnen. Auch diese Phase des Projekts und die damit verbundene konzeptionelle Weiterarbeit wird wissenschaftlich begleitet. Eine Publikation der Projektergebnisse wird im Herbst 2018 im Lambertus Verlag erscheinen. 

 

Die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt in der Seelsorge von Gesundheitseinrichtungen

Gesamtleitung: Prof. Dr. Michael Fischer

Laufzeit: 2017 - 2018

Inzwischen haben zahlreiche Einrichtungen im Gesundheitswesen die Seelsorge durch ehrenamtliche BegleiterInnen ausgebaut. Ausreichend ist zwischenzeitlich erforscht, wie sich das Selbstverständnis Ehrenamtlicher verändert hat, was diese von ihrem Engagement erwarten und unter welchen Bedingungen sie bereit sind, eine Aufgabe zu übernehmen. Unzureichend geklärt ist allerdings die Frage, wie sich das Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt aus der Perspektive Hauptamtlicher darstellt.

Dies ist insofern verwunderlich, als die Förderung des Ehrenamts grundlegend von der Bereitschaft Hauptamtlicher abhängt, ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen. Solange Hauptamtliche Unsicherheiten, Ängste und Sorgen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen haben, seien sie ausgesprochen oder nicht, ist eine zukunftsweisende Kooperation mit Ehrenamtlichen nicht möglich. Was sind daher jene grundlegende Bedingungen und fördernde Faktoren, die ein kooperatives Selbstverständnis fördern? Vertiefte Erkenntnisse auf diese Fragestellung ermöglichen eine angemessene Weiterentwicklung der Kooperationskompetenz der Hauptamtlichen.

Kitas als Lernorte des Glaubens

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Michael Fischer

Laufzeit: August 2014 – August Mai 2016

Fördergeber: Bistum Münster

Zielsetzung: Das Projekt ‚Kitas als Lebensorte des Glaubens“ dient der Weiterentwicklung des pastoralen Qualitätsprofils der katholischen Einrichtungen im Bistum Münster. Das Ziel ist, die katholischen Kitas im Bistum Münster als Lebensorte des Glaubens für Kinder und ihrer Familien weiter zu entwickeln. Hierbei verwirklichen die katholischen Kitas ihren Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Kranke Menschen seelsorgerlich begleiten

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Michael Fischer

Laufzeit: 2012–2014

Fördergeber: Diözese Münster

Zielsetzung: In diesem Projekt werden ehrenamtliche Mitarbeiter für die Seelsorge in ausgewählten Krankenhäusern der Diözese Münster qualifiziert. Das Projekt umfasst die Entwicklung des Curriculums sowie die Auswertung des Gesamtprojekts mit Hilfe einer begleitenden Forschung. Einer der zentralen Fragestellungen lautet, welches Seelsorgeverständnis und welche Praxis von Seelsorge ehrenamtlich in der Seelsorge bestehen. 

Ethik im Management christlicher Organisationen

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Michael Fischer

Laufzeit: März 2013 – Mai 2015

Fördergeber: Deutscher Caritasverband

Zielsetzung: In diesem Projekt des Deutschen Caritasverbands sollen Modelle und Prozesse entwickelt und erprobt werden, die eine glaubwürdige Entscheidungsfindung auf der Ebene des Managements unterstützen. Zwei wesentliche Projektziele sind:

(1) Entwicklung und Evaluation von Instrumenten für die ethische Reflexion in Entscheidungsfeldern der Geschäftsführungen, Einrichtungsleitungen und gegebenenfalls der Träger- und Vorstandsebene.

(2) Veröffentlichung einer Arbeitshilfe zum Umgang mit ethisch komplexen organisatorischen Fragestellungen

Das Institut für Qualität und Ethik hat in diesem Projekt die wissenschaftlich begleitende Evaluation übernommen.