Forschung & Projekte
Aktuelle Projekte
Projektleitung:
DDr. Elisabeth Abermann (Gelenkpunkt) & A.o. Univ.-Prof. Dr. Christian Fink (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention)
Projektlaufzeit:
01.2024 - 12.2025
Förderstellen:
Tiroler Innovationsförderung - Kooperationsprojekte
Kooperationspartner:
Gelenkpunkt; Privatklinik Hochrum; CC Innovation GmbH; Management Center Innsbruck (MCI)
Projektbeschreibung:
Ein Riss des vorderen Kreuzbandes (ACL) stellt eine sehr häufige Bandverletzung am Kniegelenk dar. Durch eine Kreuzbandverletzung wird der korrekte Bewegungsablauf deutlich beeinträchtigt. Um die Stabilität wiederherzustellen, wird in den meisten Fällen eine Kreuzbandrekonstruktion durchgeführt. Allerdings erleiden 25% der Patient*innen eine Wiederverletzung. Mithilfe eines zusätzlichen operativen Eingriffes, der lateralen Tenodese, lässt sich das Wiederverletzungsrisiko verringern, indem die Belastung zwischen Transplantat und umgelagerter Sehne verteilt wird. Auf der anderen Seite ist dieser Eingriff mit zusätzlicher OP-Zeit, Implantatkosten und Morbidität (zusätzlicher Zugang, vermehrte Schmerzen) verbunden.
Projektziele: Dieses Projekt hat zum Ziel, die Entscheidungsprozesse bei Kreuzbandoperationen durch moderne AI-basierte Algorithmen zu verbessern und gleichzeitig zu automatisieren. Das System zielt maßgeblich auf die Optimierung der Entscheidung ab, ob eine Tenodese notwendig ist oder nicht.
Methodik: Konkret soll also aus eingegebenen Patient*innendaten eine verbesserte Version des Tendodese-Scores ermittelt werden. Hierzu wird auf der Basis Künstlicher Neuronaler Netzwerke ein Programm trainiert, welches in der Folge bei Bereitstellung der Daten neuer Patient*innen die Risikofaktoren auswertet und gewichtet, und in der Folge zu einer besseren Einschätzung gelangt.
Projektleitung:
Dr. Katja Osterwald (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention)
Projektlaufzeit:
01.2023 - 12.2025
Kooperationspartner:
MOTUM, Gelenkpunkt
Projektbeschreibung:
Die Extended Reality (XR), zu der Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality gehören, hat sich über die Unterhaltungs- und Gaming-Branche hinaus weiterentwickelt und findet nun Anwendung im Gesundheitswesen und in der Rehabilitation. XR vermag die Motivation, Teilnahme und das Selbstbewusstsein von Patient*innen während ihrer Therapie signifikant zu steigern. Diese Technologie lenkt die Aufmerksamkeit der Patient*innen auf das Ergebnis, anstatt auf die Bewegungen selbst, und macht therapeutische Übungen funktionaler und effektiver. Obwohl das Potenzial von XR in der neurologischen Rehabilitation gut erforscht ist, bedarf es weiterer Untersuchungen, um seine Rolle in der ACL-Rehabilitation (Rehabilitation des vorderen Kreuzbandes) und bei gesunden Personen zu klären.
Projektziele: Unser Ziel ist es, das Potenzial von XR für eine revolutionierte funktionale Genesung, die Bereitschaft zur Rückkehr in den Sport (Return-to-Sport) und biomechanische Ergebnisse zu erforschen, insbesondere im Kontext der ACL-Rehabilitation.
Methodik: In diesem Rahmen entwickeln wir XR-Szenarien, die reale sportliche Bedingungen (Fußball-Szenarien) für Leistungstests nachahmen, die geplante und spontane Bewegungen umfassen. Zusätzlich werden wir untersuchen, wie XR eingesetzt werden kann, um die Biomechanik von Athlet*innen, deren Reaktionszeiten und Faktoren, die das Verletzungsrisiko beeinflussen, während dynamischer sportlicher Aktivitäten zu bewerten. Im Verlauf dieses Prozesses werden wir die Ergebnisse von Leistungstests, die auf XR basieren, mit herkömmlichen Methoden vergleichen, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der XR-Bewertungen zu validieren.
Projektleitung:
Dipl.-Ing. Christian Marx, PhD Candidate (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention); Univ.-Prof. Dr.-Ing. Daniel Baumgarten (Institutsleiter Mechatronik) & A.o. Univ.-Prof. Dr. Christian Fink (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention)
Projektlaufzeit:
Seit 03.2023
Kooperationspartner:
Gelenkpunkt & Privatklinik Hochrum
Projektbeschreibung:
Eine interoperative Dehnungsmessung, welche für die klinische Routine geeignet ist, wäre ein essentieller Fortschritt für die genannten medizinischen Eingriffe. Die Einstellung eines gleichmäßigen Spannungszustands bei paarigen anatomischen Strukturen, wie den Seitenbändern des Knies, ist für den Heilungsverlauf sowie die postoperative Gelenksstabilität grundlegend. Bisher sind keine geeigneten Messinstrumente bzw. keine geeigneten Messmethoden für die klinische Routine verfügbar. Die in wissenschaftlichen Arbeiten eingesetzten Methoden sind zeitintensiv, die Messergebnisse werden vom Messaufbau beeinflusst und der Messaufbau schädigt das zu untersuchende Gewebe irreversibel.
Ziel des Dissertationsvorhabens ist die Entwicklung einer Messmethode zur interoperativen Dehnungsmessung an Ligamenten, welche schädigungsfrei gegenüber dem kollagenen Gewebe ist. Des Weiteren wird gefordert, dass eine dynamische Belastung der anatomischen Struktur durch das Messverfahren abgebildet werden kann. Für die angedachte klinische Anwendung müssen zumindest zwei geometrische Zustände mit einer geeigneten Messgenauigkeit sehr zeitnah erfasst werden. Auf Basis der Messungen kann der Dehnungszustand des Ligaments errechnet werden. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die hohen Anforderungen hinsichtlich der Messgenauigkeit gelegt. Die Begründung dafür liegt in der Kombination des kleinen Zugangsbereichs zur Messoberfläche bei einer interoperativen Messung, den zu erwartenden geringen Dehnungsraten sowie der Ondulierung der Ligamentoberflächen. Der Messaufbau soll einen möglichst geringen Einfluss auf das Messergebnis haben und die Verdrillung des zu vermessenden Gewebes soll nicht behindert werden.
Methodik:
1) Entwicklung/Formulierung eines oder mehrere geeigneter Messprinzipien
2) Technische Umsetzung des oder der favorisierten Messprinzipien
3) Validierung der Messmethode(n) in situ, jedoch außerhalb des menschlichen Körpers
4) Validierung der prinzipiellen Eignung des Verfahrens für die interoperative Anwendung durch eine repräsentative Versuchsanordnung
Projektleitung:
Dr. Philipp Baumert (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention) & Dr Robert Erskine (Liverpool John Moores University)
Förderstellen:
Erasmus+ Small Collaborative Partnerships & International Olympic Committee (IOC) Medical and Scientific Research Fund
Projektlaufzeit:
01.2021 - 12.2025
Kooperationspartner:
Liverpool John Moores University, St Mary’s University, Twickenham, Universidad del País Vasco, Liverpool FC Women, Liverpool Feds Women's Football Club und die Technische Universität München. Weitere Partner sind verschiedene Frauenfußballvereine.
Projektbeschreibung:
Die Popularität des Frauenfußballs in Europa hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, was die Beteiligung auf Breitensportebene erhöht hat. Fußball ist jedoch mit verschiedenen Verletzungen verbunden, die zu einer Nichtteilnahme am Sport und einem erhöhten Risiko von durch einen sitzenden Lebensstil bedingten Krankheiten führen können. Es gibt nur begrenzte Informationen zum Verletzungsrisiko bei weiblichen Fußballspielerinnen, insbesondere bei jungen Spielerinnen. Die Identifizierung neuartiger geschlechtsspezifischer Verletzungsrisikofaktoren würde unser Verständnis dafür erhöhen, warum das Verletzungsrisiko bei weiblichen Athletinnen scheinbar höher ist als bei männlichen Athleten. Dieses Wissen würde es Spieler*innen und Praktiker*innen ermöglichen, das Training individuell zu gestalten, um die Leistung zu optimieren, gleichzeitig aber das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
Die Ziele dieses Projekts "Weibliche Fußballspielerinnen in Bezug auf Genetik, Menstruationszyklus und Verletzungsrisiko (FEGEMI)" sind die Untersuchung neuartiger Verletzungsrisikofaktoren bei weiblichen Fußballspielerinnen und die Aufklärung von Athlet*innen und Trainer*innen (auf Elite- und Breitensportebene) über die effektive Bewältigung dieser Risiken.
Methoden: In fünf Arbeitspaketen (WPs) wird das Projekt die Auswirkungen des Menstruationszyklus (WP1), genetischer Variation (WP2), Reifung (WP3) und Krafttraining (WP4) auf das Verletzungsrisiko bei weiblichen Fußballspielerinnen untersuchen. Die Ergebnisse werden Workshops informieren, die darauf abzielen, Trainer*innen, Athlet*innen und andere Interessengruppen von Frauenfußballvereinen über geschlechtsspezifische Verletzungsrisikofaktoren und deren effektive Bewältigung zu unterrichten (WP5).
Projektleitung:
Priv.-Doz. Mirjam Bachler, PhD
Förderstellen:
Takeda
Projektlaufzeit:
04.2023 - 12.2023
Projektmitarbeiter*innen:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger (ISAG);
Ao Univ.-Prof. Dr. Dietmar Fries, Anna Tobiasch, MSc., Dr. Cristina Alomar (Medizinische Universität Innsbruck)
Projektbeschreibung:
Schweres Trauma ist die primäre Ursache in 1 von 10 Todesfällen weltweit. Hierbei ist die unkontrollierbare Blutung die am meist vermeidbare Todesursache. Durch die Verletzungen und Blutung kommt es zum Verlust und Verbrauch von Gerinnungsfaktoren. Zusätzlich führt die Gabe von kristalloiden und kolloidalen Volumenersatzmitteln zu einem weiteren Verdünnungseffekt und somit sinkenden Spiegeln von Gerinnungsfaktoren. Hinzu kommen häufig Hypothermie und Azidose, die sich ebenfalls negativ auf die Gerinnung auswirken. Eine weitere Komplikation ist die Trauma-induzierten Koagulopathie, welche in bis zu 50% aller Fälle auftritt. Hierbei erfolgt eine Gerinnungsaktivierung via der Freisetzung von Gewebsfaktor (Tissue Factor; TF) mit einer gleichzeitigen übermäßigen Aktivierung der endogenen Antikoagulation (Protein C-Aktivierung) sowie des profibrinolytischen Systems (Freisetzung von Plasminogenaktivator), was zu einer weiteren Verstärkung der Blutung führen kann. Diese Faktoren tragen zur Koagulopathie und somit unkontrollierbaren Blutung bei Traumapatient*innen bei und ist mit einer schlechten Prognose und Erhöhung der Mortalität verbunden. Daher ist eine rasche Behandlung mit Transfusionen und/oder Gerinnungsfaktorenkonzentrate unerlässlich.
Transfusionen wie Erythrozyten- oder Thrombozytenkonzentrate, sowie Frischplasma (fresh frozen plasma, FFP) bringen ihrerseits erhebliche Nebenwirkungen mit sich, was nachweislich die Mortalität und Morbidität erhöht. Daher ist, soweit möglich, die Verwendung von Gerinnungsfaktorenkonzentrate, primär Fibrinogenkonzentrate, empfohlen.
Fibrinogen ist der erste Gerinnungsfaktor, der sich erschöpft und das bereits in der initialen Phase einer traumatischen Koagulopathie. Es gibt bereits einige Studien über die notwendige Konzentration von Fibrinogen bei blutenden Patienten, welche bereits in die Behandlungsrichtlinien eingearbeitet wurden. Allerdings wird, um ein Blutgerinnsel fest und stabil zu halten, auch zusätzlich Faktor XIII benötigt. Hierzu gibt es hingegen kaum Daten, was sowohl den benötigten FXIII-Spiegel als auch die optimale Fibrinogen:FXIII-Ratio zur Gerinnungsoptimierung betrifft.
Um eben diese optimale Fibrinogen:FXIII-Ratio für die beste Fibrinpolymerisation und Generierung eines stabilen Gerinnsels herauszufinden, wird bei 20 gesunden Personen einmalig Blut abgenommen. Der Gerinnungsstatus wird anhand viskoelastischer Tests bestimmt (Baseline) und danach wird die Blutprobe mit einer Mischung aus Ringerlaktat und Gelatinlösung verdünnt, um eine Verdünnungskoagulopathie nach Trauma zu simulieren. Die verdünnten Probandenproben werden mit unterschiedlichen Konzentrationen von Fibrinogen und Faktor XIII versetzt und der Gerinnungsstatus wiederum gemessen. So wird das optimale Verhältnis von Fibrinogen und FXIII evaluiert, welches zu einem stabilen Gerinnsel führt.
Projektleitung:
Priv.-Doz. Mirjam Bachler, PhD
Förderstellen:
Mitsubishi Tanabe GmbH
Projektlaufzeit:
08.2021 - 03.2024
Projektmitarbeiter*innen:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger (ISAG);
Ao Univ.-Prof. Dr. Dietmar Fries, Anna Tobiasch, MSc., Dr. Johannes Bösch (Medizinische Universität Innsbruck)
Projektbeschreibung:
Bei Intensivpatienten wird mit zunehmender Häufigkeit das gerinnungshemmende Mittel namens Argatra®, mit dem Wirkstoff Argatroban, zur intravenösen, kontinuierlichen, Thromboprophylaxe und antikoagulatorischer Therapie verwendet. Dieses Medikament ist ein direkter Thrombinhemmer. Inwiefern Argatroban aber Ergebnisse des neuen viskoelastischen Testsystems ClotPro® beeinflusst, ist noch gänzlich unbekannt. Daher wird im Rahmen dieser Studie untersucht, welche ClotPro-Parameter durch Argatroban beeinflusst werden und ob die Abweichungen konzentrationsabhängig sind.
Dies wird zum einem mit der ex-vivo Zugabe von Argatroban zu Blutproben von gesunden Probanden untersucht und zum anderen wird die Beeinflussung von Argatroban auf viskoelastische Tests im Rahmen einer retrospektiven Studie über kritisch kranke Patienten analysiert. Bei der prospektiven ex-vivo Studie wird einmalig Blut von gesunden Freiwilligen abgenommen und mit unterschiedlichen Konzentrationen von Argatroban versetzt (Spiking Steps). Die Ergebnisse der viskoelastischen Messungen der Spiking Steps werden dann mit den Messwerten der unbehandelten Probe (Baseline) verglichen. Untersucht wird der Einfluss von Argatroban auf die Geschwindigkeit der Gerinnselbildung sowie -aufbau, die Gerinnselstabilität sowie der Fibrinolyse in unterschiedlichen viskoelastischen Testansätzen (EX-test, IN-test, FBG-test, TPA-test, ECA-test und RVV-test).
Die retrospektive Studie analysiert Daten viskoelastischer Testergebnisse von 40 Patient*innen unter Argatrobantherapie, welche an den Intensivstationen der Universitätsklinik Innsbruck zwischen 2019-2021 behandelt wurden. Das Ziel hierbei ist es zu eruieren, ob die Veränderungen der ClotPro-Parameter auch in kritisch kranken Patienten konzentrationsabhängig sind. Dazu werden die Werte vor und nach der Initiierung der Argatrobantherapie miteinander verglichen.
Projektleitung:
Univ.-Prof. Mag. Dr. Robert Csapo
Projektlaufzeit:
abgeschlossen (01.2019 – 07.2023)
Kooperationspartner:
Universität Wien; Medizinische Universität Wien
Projektbeschreibung:
Der Altersgang wird häufig von einer Abnahme an Muskelmasse und Muskelkraft begleitet, wobei der Verlust an Muskelkraft wesentlich größer ist, als jener an Muskelmasse. Ein möglicher Grund für diesen Qualitätsverlust liegt in altersbedingten Veränderungen der Struktur und Zusammensetzung von intramuskulärem Bindegewebe (IMBG), das für die Übertragung der Muskelkraft im Inneren des Muskels verantwortlich ist. Derzeit verwendete Trainingstherapieansätze beinhalten keine spezifischen Reize zur selektiven Anregung des IMBG. Das Ziel dieses Projekts ist es, das Potential verschiedener Trainingsformen, Zellerneuerung des IMBG in Muskeln der unteren Extremität bei Senioren zu provozieren, zu vergleichen. Wir beabsichtigen, ein neues und innovatives Trainingsprogramm zu entwickeln, das durch die gezielte Stimulation von IMBG bessere Trainingserfolge bei der Behandlung und Prävention von altersbedingter Muskelschwäche erlaubt. Wir erwarten, dass Sprungtraining in Kombination mit Krafttraining größere Kraftzuwächse hervorruft, als konventionelles Krafttraining alleine.
Methodik: Dieses Projekt wird in 2 Phasen gegliedert. In Phase 1 werden 4 verschiedene Trainingsreize (A: Konventionelles Krafttraining, B: Konventionelles Krafttraining mit manueller Therapie zur Behandlung von Muskelverhärtungen, C: Krafttraining mit ausschließlich nachgebender Muskelarbeit, D: Sprünge) auf ihr Potential, Zellerneuerung des IMBG zu stimulieren, verglichen. Zu diesem Zweck werden nach Abschluss je einer Trainingseinheit Proben aus der belasteten Oberschenkelmuskulatur entnommen und diese auf die Aktivität von Genen, die für den Umbau von IMBG verantwortlich sind, untersucht. Die Untersuchungen in Phase 1 werden an 24 Männern im Alter von 65-70 Jahren durchgeführt. Phase 2 dient der Erprobung eines langfristigen, neuartigen Trainingsprogramms, das basierend auf den Erkenntnissen aus Phase 1 entwickelt wird. Je 28 Frauen und Männer werden dem IMBG-spezifischen Trainingsprogramm, einem konventionellen Trainingsprogramm oder einer nicht trainierenden Kontrollgruppe zugewiesen. Nach 4 Monaten wird die Effektivität der unterschiedlichen Maßnahmen durch die Untersuchung von Gewebeproben, bildgestützte Untersuchungen (Volumen, Struktur und Dichte von Muskeln) sowie funktionelle Tests (Muskelkraft, Gehgeschwindigkeit, etc.) verglichen.
Projektleitung:
A.o. Univ.-Prof. Dr. Christian Fink (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention)
Projektlaufzeit:
abgeschlossen
Kooperationspartner:
Medizinische Universität Innsbruck; Sporttherapie Huber & Mair (Innsbruck)
Projektbeschreibung:
Das Läuferknie, in der Fachsprache als iliotibiales Bandsyndrom bezeichnet, ist durch starken Schmerz an der Knieaußenseite gekennzeichnet und betrifft bis zu 10% der aktiven Läufer. Es wird vermutet, dass das Syndrom dadurch entsteht, dass das iliotibiale Band – eine bindegewebige Struktur an der Außenseite des Oberschenkels – zu stark gestrafft ist, wodurch darunter liegende Strukturen, wie Schleimbeutel oder Fettpölster im Kniebereich, gereizt werden und sich entzünden. Eindeutige Belege für diese Annahme gibt es aber bislang noch nicht. Mit der Ultraschall-Scherwellen-Elastographie (USE) wurde ein innovatives bildgebendes Untersuchungsverfahren, mit dem die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Ultraschallwellen im Gewebe gemessen und somit seine Elastizität bestimmt werden kann. Die USE wurde allerdings noch nicht zur Untersuchung von Läuferknie-Patienten eingesetzt.
Projektziele: Das Projekt verfolgt 3 Ziele: 1. Die Eignung und Zuverlässigkeit von USE zur Messung der Steifigkeit des iliotibialen Bands zu bestimmen. 2. Die Steifigkeit des Bands zwischen gesunden und an Läuferknie leidenden Personen zu vergleichen. 3. Die Effektivität eines spezifischen Trainingsprogramms zur Reduktion der Spannung im iliotibialen Band zu überprüfen.
Methodik: 14 an Läuferknie leidende Patienten (Testgruppe, TG) und 14 gesunde Personen gleichen Alters und Geschlechts (Kontrollgruppe) werden eingeschlossen. Die Diagnose „Läuferknie“ wird durch klinische und MRT-Untersuchungen gestellt. Die Steifigkeit des iliotibialen Bands und der an ihm ansetzenden Muskulatur wird in zwei Sitzungen gemessen, um die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse zu bestimmen und Unterschiede zwischen den Gruppen zu erheben. Die Patienten in der TG-Gruppe werden dann einem 6-wöchigen Trainingsprogramm zugeführt, in dem das iliotibiale Band gedehnt, die Hüftmuskulatur gekräftigt und Verhärtungen im Bindegewebe korrigiert werden sollen. Nachfolgende USE-Messungen dienen der Überprüfung der Effektivität des Trainingsprogramms.
Projektleitung:
A.o. Univ.-Prof. Dr. Christian Fink (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention)
Projektlaufzeit:
abgeschlossen
Kooperationspartner:
Ergospect; Privatklinik Hochrum
Projektbeschreibung:
Das vordere Kreuzband stellt eine bindegewebige Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein her und trägt maßgeblich zur Stabilität des Kniegelenks bei. Insbesondere sichert es das Gelenk gegen ein Verschieben des Unterschenkels nach vorne („vordere Schublade“). Verletzungen des vorderen Kreuzbands treten, insbesondere bei sportlich aktiven Personen, sehr häufig auf und sind problematisch, da sie zu beschleunigtem Gelenksverschleiß führen. Aufschluss über die aktuelle Beschaffenheit eines Kreuzbands (oder verschiedener Kreuzband-Plastiken) geben seine mechanischen Eigenschaften, also Steifigkeit, Elastizitätsmodul und Hysterese. Derzeit gibt es jedoch noch keine Möglichkeit, diese am lebenden am Menschen zu untersuchen.
Projektziele: Dieses Projekt zielt darauf ab, eine MRT-gestützte Technik zur Untersuchung der mechanischen Eigenschaften des vorderen Kreuzbands zu entwickeln. Diese könnte genützt werden, um (i) die Steifigkeit einer Kreuzband-Plastik mit jener eines intakten Kreuzbands zu vergleichen, (ii) den Fortschritt des Heilungsverlaufs nach Kreuzband-Rekonstruktion zu dokumentieren oder (iii) nicht traumatische Änderungen der Kreuzband-Beschaffenheit (bspw. bei Leistungssportlern im Verlauf eines Wettkampfjahres) zu untersuchen.
Methodik: Die konzipierte Untersuchungstechnik basiert auf dem kombinierten Einsatz einer MRT-kompatiblen Lagerungsschiene zur rhythmischen Be- und Entlastung des vorderen Kreuzbands (Auslösung der „vorderen Schublade“ und darauffolgende Entspannung) und einer speziellen MRT-Technik zur Anfertigung dynamischer MRT-Bildserien. Diese wurde ursprünglich für Untersuchungen des menschlichen Herzens entwickelt und erfordert die zeitliche Abstimmung der Bildanfertigung mit dem Schlagrhythmus des Herzens. Für die geplanten Aufnahmen der Kreuzbanddehnung wird diese Technik zum Einsatz an der unteren Extremität adaptiert. Durch die zeitgleiche Messung der Dehnung und einwirkenden Kraft können Kraft-Dehnungskurven angefertigt und die mechanischen Eigenschaften des vorderen Kreuzbands ermittelt werden.
Projektleitung:
A.o. Univ.-Prof. Dr. Christian Fink (Research Unit für Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention)
Projektlaufzeit:
abgeschlossen
Kooperationspartner:
Ergospect; Privatklinik Hochrum
Projektbeschreibung:
Der Meniskus ist ein scheibenförmiger Knorpel, der im Kniegelenk für Reibungsminderung und Stoßdämpfung sorgt. Knieverletzungen und v.a. Risse des vorderen Kreuzbands gehen in 40-60% der Fälle mit Meniskusläsionen einher. Im Fall eines radiären Meniskusrisses werden die bindegewebigen Fasern des Meniskus ganz oder teilweise zerstört, wodurch ihre Ringspannung verloren geht und die physiologische Funktion gestört wird. Traditionell werden Meniskusrisse meist durch die chirurgische Entfernung der beschädigten Areale (partielle Meniskektomie) behandelt, was jedoch die Schutzfunktion des Meniskus beeinträchtigt und den Gelenksverschleiß (Arthrose) begünstigt. Im Gegensatz dazu, wird bei der Meniskusnaht versucht, die funktionelle Integrität des Meniskus zu erhalten. Die Effektivität dieser Behandlungsweise ist jedoch noch nicht hinreichend untersucht.
Projektziele: Im Rahmen dieses Projekts soll die Effektivität der Meniskusnaht überprüft werden. Zu diesem Zweck wird gemessen, inwieweit eine Nahtversorgung das Herauspressen des Außenmeniskus aus dem Gelenksspalt (Meniskusextrusion) unter Belastung verhindert.
Methodik: Für die Durchführung dieser Studie wurde eine spezielle, pneumatisch gesteuerte Lagerungsschiene entwickelt, die es gestattet, das untersuchte Bein entlang seiner Längsachse zu komprimieren, um im Liegen eine Belastung zu simulieren, die jener im Stehen entspricht. Diese Lagerungsschiene kann im MRT betrieben werden, so dass durch Anfertigung geeigneter Schnittbilder die Meniskusextrusion in Ruhe und unter Belastung untersucht werden kann. Es werden 20 Patienten untersucht. Die Effektivität der Meniskusnaht wird durch Vergleiche zwischen dem verletzten und nicht betroffenen Bein sowie zwischen der Patientengruppe und einer gesunden Kontrollgruppe beurteilt.
Supporting anti-doping via Transforming Athletes’ Life experiences after doping into Education resources and policy recommendations
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank (UMIT TIROL)
Projektlaufzeit:
09.2023 – 12.2026
Kooperationspartner:
Prof. Andrea Petróczi (Kingston University London, UK & Eötvös-Loránd-Universität Budapest, Ungarn); Dr. Laurie Patterson (Leeds Beckett University, UK); Dr. Daniel Westmattelmann (Universität Münster, Deutschland);
Nationale Anti-Doping Organisationen Österreich (NADA Austria), Slowenien (SLOADO), Spanien (CELAD), Deutschland (NADA Deutschland), Großbritannien (UKAD); Central European Anti-Doping Organisation (CEADO)
Förderstellen:
WADA Social Science Research Grant;
ERASMUS+ Programm der EU
Projektmitarbeiter*innen:
Daniela Lux, MSc (UMIT TIROL); Hannah Kuske (UMIT TIROL); Julian Lanfer (Universität Münster, Deutschland)
Projektbeschreibung:
Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen (ADRV) können vorsätzlich, aber auch aus Fahrlässigkeit ohne jegliche Absicht der Lesitungssteigerung begangen werden. Unabhängig davon erfahren Athlet*innen nach einem ADRV erhebliche Auswirkungen und Veränderungen in verschiedensten Lebensbereichen. Beide Gruppen von sanktionierten Athlet*innen werden im International Standard for Education (ISE, 2021) der WADA als obligatorische Zielgruppe für Aufklärungsmaßnahmen und Education genannt, bisher ist jedoch wenig über diese Gruppe bekannt. In diesem Projekt werden daher lebensgeschichtliche Interviews mit wegen Dopings sanktionierten Athlet*innen durchgeführt, um deren Erfahrungen, Gefühle, Wahrnehmung, Umgang mit ADRV und Unterstützungsbedarf zu erforschen.
Mittels eines partizipativen methodischen Ansatzes werden wir gemeinsam mit der Sport Community erörtern, wie die Beziehung von sanktionierten Sportler*innen zum Sport, zum sauberen Sport und zur Dopingprävention gestaltet werden kann und welche Möglichkeiten der Reintegration und Rehabilitation es für Betroffene geben könnte.
Die Ergebnisse sollen einerseits als Grundlage für die Erstellung von gezielten Anti-Doping Programmen für sanktionierte Sportler*innen dienen und andererseits in Programme für junge, saubere Athlet*innen integriert werden.
Projekt-Webpage: www.athletes-tale.eu
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank
Projektlaufzeit:
10.2022 – 06.2024
Kooperationspartner & Förderstellen:
FIS (International Ski Federation)
Projektmitarbeiter*innen:
Daniela Lux, MSc
Projektbeschreibung:
Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes war die konzeptionelle Planung und Umsetzung eines "Sports lntegrity Seminars" mit Stakeholdern aus Wissenschaft und Praxis, welches in weiterer Folge jährlich stattfinden soll. Dieses Seminar sollte gemeinsame Vorträge für alle Beteiligten sowie spezifische Workshops für einzelne Stakeholder-Gruppen beinhalten, welche der Hauptthematik „Integrität, Fairness & Respekt" folgen. Zu den Beteiligten zählen zumindest: Athlet*innen, Athlete Support Personnel, Verbände sowie Forschende.
Methodisch folgte das Projekt einem partizipativen Ansatz, bei dem potenzielle Teilnehmergruppen in den Entwicklungsprozess einbezogen wurden. Mithilfe von Interviews wurde der derzeitige Wissensstand aller beteiligten Stakeholder-Gruppen erhoben. In gemeinsamer Zusammenarbeit an virtuellen runden Tischen (World Cafés) wurden dann Ideen und Wünsche der potenziellen Teilnehmer*innen erhoben und diskutiert, wie die Umsetzung eines Seminars gestaltet werden sollte. Im Mai 2024 fand dann zum ersten Mal ein solches Seminar im Rahmen der FIS Spring Meetings in Slowenien statt. Der Fokus dieser ersten Ausgabe lag dabei auf dem grundlegenden Thema "Sports and Human Rights".
Berichterstattung:
https://www.fis-ski.com/inside-fis/news/2023-2024/inaugural-fis-seminar-focuses-on-the-convergence-of-snow-sports-and-human-rights
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank
Projektlaufzeit:
abgeschlossen (März 2023)
Kooperationspartner & Förderstellen:
BIU (Biathlon Integrity Unit) & FIS (International Skiing Federation)
Projektmitarbeiter*innen:
Ass.-Prof. MMag. Elisabeth Happ, PhD; Daniela Lux, MSc
Projektbeschreibung:
Ein wichtiger Teil der Anti-Doping-Arbeit der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) ist die Prävention durch Bildung der Athlet*innen mit Hilfe von Doping-Präventionsprogrammen. Dem Internationalen Skiverband (FIS) sowie der Internationalen Biathlon-Union (IBU) – nachfolgend gemeinschaftlich als IFs bezeichnet – ist es nicht nur ein wichtiges Anliegen, diese Maßnahmen zu unterstützen, es ist vielmehr deren Aufgabe, basierend auf den Vorgaben der WADA. Die bestehenden Anti-Doping-Programme der IFs konzentrieren sich zum einen a) auf Dopingkontrollen und zum anderen b) auf Information und Aufklärung. Allerdings wurden die einzelnen Präventionsprogramme, welche die FIS und die IBU ihren Athlet*innen anbieten, bisher noch nicht evaluiert. Gesamtziel dieses Projektes ist es daher, diese Präventionsprogramme zu evaluieren und basierend auf den Ergebnissen gegebenenfalls zu adaptieren.
Mittels online-Fragebogen werden Athlet*innen der beiden IFs (>=14 Jahre) zu den folgenden Zielgrößen befragt:
- Soziodemographische Daten
- Erhalt von Doping-Präventionsmaßnahmen
- Wissen über die Rechte und Pflichten
- Selbstwirksamkeit mit Drucksituationen im Sport umgehen zu können
- Legitimität IF
- Einstellungen zu Doping
Nach Auswertung der Antworten werden offene Fragen kategorisiert und vor allem zur Weiterentwicklung der zukünftigen Präventionsmaßnahmen herangezogen. In enger Zusammenarbeit mit den IFs und deren Athlet*innen werden die bestehenden Präventionsmaßnahmen evaluiert und Verbesserungsansätze diskutiert.
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank
Laufzeit:
abgeschlossen (Dezember 2022)
Kooperationspartner:
Univ.-Prof. Dr. Martin Kopp (Institut für Sportwissenschaft, Universität Innsbruck), Laurie Patterson, PhD (Leeds Beckett University, UK), Univ.-Prof. Dr. Thomas Abel (Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland)
Projektmitarbeiter*innen:
Mag. Kathrin Weber, BSc
Projektbeschreibung:
Im Allgemeinen wird Sport im pädagogischen Kontext als wichtiger Maßstab für Werte und Ideale (z.B. Teamgedanke, Toleranz, Fairplay) betrachtet. Jedoch werden diese Werte verletzt, wenn Individuen durch die Verwendung verbotener Substanzen und/oder Methoden (= Doping) versuchen, ihre Leistungen zu steigern. Bereits in den letzten 20 Jahren wurde zu dem Themenkomplex Doping und Dopingprävention im sportlichen Kontext geforscht. Bisher wurde allerdings kaum ein Augenmerk auf den Behindertensport gerichtet, wenngleich auch hier das Dopingverhalten relevant für passende Präventionsarbeit ist. Durch einen qualitativen Zugang (Teil I) soll ein detaillierteres Bild von Doping im Behindertensport gezeichnet werden. Dabei sollen sowohl Wahrnehmung, Gründe als auch Wissen, Einstellung und Bereitschaft beleuchtet werden. Die gewonnenen Ergebnisse dienen in weiterer Folge der Erstellung eines quantitativen Fragebogens (Teil II), um ein tieferes Verständnis für die Thematik Doping im Behindertensport zu generieren. Darüber hinaus soll in Bezug auf das Dopingverhalten bzw. auf die -bereitschaft im Abgleich mit den Ergebnissen des Interviews erforscht werden, ob sich verallgemeinerbare Voraussagen treffen lassen.
Publikationen:
Weber, K., Patterson, L. B. & Blank, C. (2021). An exploration of doping-related perceptions and knowledge of disabled elite athletes in the UK and Austria. Psychology of Sport & Exercise, 58, 102061. doi: 10.1016/j.psychsport.2021.102061.
Weber, K., Patterson, L. B. & Blank, C. (2022). Doping in disabled elite sport: Perceptions, knowledge and opinions from the perspective of German and UK coaches. Psychology of Sport & Exercise, 62, 102233. doi: 10.1016/j.psychsport.2022.102233.
Projektleitung:
UMIT TIROL: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank;
Gesamt: Nina Makuc; Slovenian Anti-Doping Organisation (SLOADO)
Laufzeit:
abgeschlossen (Dezember 2022)
Kooperationspartner:
Romanian National Anti-Doping Agency (RNADA); Anti-Doping Agency Serbia (ADAS); National Anti-Doping Agency Austria (NADA Austria); National Antidoping Organisation – Belgium’s French Community; Leeds Beckett University, Carnegie School of Sport (LBU)
Projektmitarbeiter*innen:
Heike Janas, Institut für Sport-, Alpinmedizin & Gesundheitstourismus, UMIT TIROL
Projektbeschreibung:
Doping ist ein weitbekanntes Phänomen, nicht nur im (Leistungs-)Sport. Die Vermittlung von Werten ist als Schutzfaktor gegen Doping im Sport bereits erforscht, daher ist es wichtig bereits bei Kindern und jungen Menschen ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. Besonders die Institution Schule hat sich als ein geeignetes Setting erwiesen. Basierend auf einer systematischen Literaturrecherche wurden für dieses Projekt fünf Werte ermittelt (Respekt, Verantwortung, Mitgefühl, Ehrlichkeit, Fairness), die in geplanten Unterrichtseinheiten thematisch aufgearbeitet werden sollen.
Homepage:
https://www.i-value.eu/
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank
Laufzeit:
abgeschlossen (Dezember 2022)
Kooperationspartner:
World Anti-Doping Agency (WADA) & NADA Austria
Projektmitarbeiter*innen:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger; Heike Janas; Dr. Katharina Gatterer
Projektbeschreibung:
Sport ist ein essentieller Faktor in der heutigen Gesellschaft, welcher wichtige Werte wie Teamgeist, Solidarität, Toleranz und Fairplay vermitteln soll. Er kann vor allem bei Kindern und Jugendlichen zur Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit beitragen. Eine Kehrseite des Leistungssports ist das Auftreten von Doping – bereits im Nachwuchssport. Dopingprävention ist eine der Hauptaufgaben der World Anti-Doping Agency (WADA), aber auch der Nationalen Anti-Doping Agentur Österreichs (NADA Austria). Im Jahr 2013 startete die NADA Austria gemeinsam mit dem „Verband der Österreichischen Nachwuchsleistungssportmodelle“ (VÖN) das „Anti-Doping Schulprogramm für Nachwuchsleistungssportmodelle und Leistungssportschulen (https://www.nada.at/de/praevention/on-site/marketshow-anti-doping-schulprogramm). Heranwachsende sollen damit die Möglichkeit erhalten, sich bereits in jungen Jahren mit der Dopingproblematik auseinanderzusetzen und sich selbstbewusst im Laufe ihrer sportlichen Karriere gegen Doping und dopingäquivalentes Verhalten zu entscheiden. Ziel des Projekts soll es sein, dieses Schulprogramm hinsichtlich seiner Wirksamkeit zu evaluieren. Die Evaluierung erfolgt durch einen Fragebogen, den alle Schülerinnen und Schüler der Oberstufe (14-19 Jahre), die am Schulprogramm der NADA Austria teilnehmen, über den gesamten Zeitraum des Schulprojektes vor und nach der Schulung durch die NADA ausfüllen. Österreichs Schulen mit sportlichem Schwerpunkt agieren als Kontrollgruppe der Evaluierung.
Projektleitung:
UMIT TIROL: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank
Gesamt: Dr. Vassil Girginov (Professor at Brunel University London)
Laufzeit:
03.2020 - 02.2023
Kooperationspartner:
Brunel University London; Private Higher Educational Institution Moscow S.U. Witte University; Swansea University; University of Johannesburg
Projektmitarbeiter*innen:
Mike McNamee, Swansea University, UK; Andrew Bloodworth, Swansea University, UK; Cora Burnett, University of Johannesburg, SA; Nikolai Peshin, Russian International Olympic University, Russia; Konstantin Badrak, St. Petersburg Sport University, Russia; Dr. Katharina Gatterer; Institut für Sport-, Alpinmedizin & Gesundheitstourismus, UMIT TIROL
Projektbeschreibung:
Der Kampf gegen Doping umfasst bestimmte Richtlinien und Praktiken, welche in den letzten 50 Jahren weiterentwickelt wurden und durch die Agenda 2020 gestärkt wurden. Diese Richtlinien und Praktiken sind in verschiedenen Codes und Symbolen verankert, die einen untrennbaren Teil der Führung von unterschiedlichen Sportorganisationen darstellen, darunter das Internationale Olympische Komitee (IOC), die UNESCO und die Welt Anti-Doping Agentur (WADA). Die Vision dieser Agenturen ist es, Organisation und Management durch den Welt Anti-Doping Code (WADC) zu reformieren und dadurch eine stärkere Moral im Sport zu fördern. Der Schwerpunkt des WADC liegt auf der Implementierung von Richtlinien und stellt somit Sportverbände, Nationale Anti-Doping Organisationen (NADOs) sowie Manager ins Zentrum der gemeinsamen Arbeit. Länder weltweit haben eine Vielzahl an Interventionen entwickelt und viele Ressourcen investiert, um Doping einzuschränken. Ungeachtet dessen ist noch sehr wenig über die Wirksamkeit, sowie über die verwendeten Theorien in der Entwicklung, Implementation und Evaluation dieser Interventionen bekannt. Darüber hinaus gibt es bisher keine multidimensionalen Studien, die Auskunft über das Zusammenspiel zwischen den ethischen, erzieherischen, politischen und leitenden Aspekten von verschiedenen Programmen geben. Dieses innovative Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Wirksamkeit ausgewählter Anti-Doping Interventionsmaßnahmen auf drei Ebenen kritisch zu untersuchen und zu evaluieren, darunter (i) die individuelle Ebene, (ii) die organisatorische Ebene und (iii) die soziale und gesellschaftliche Ebene in vier unterschiedlichen nationalen Kontexten: Österreich, Südafrika, Russland und Großbritannien. Die spezifischen Forschungsziele sind: (i) die multinational politischen, sozialen, ökonomischen und sportlichen Kontexte, in welchen die unterschiedlichen Interventionen geplant und umgesetzt wurden, zu beschreiben; (ii) die Beziehung zwischen der Theorie, den Zielsetzungen, Inputs und Outputs, sowie Ergebnissen der Interventionen zu untersuchen; (iii) Empfehlungen für politische Entscheidungen und ein anpassungsfähiges Instrument zur Überwachung und Evaluierung von Anti-Doping Interventionen in Englisch und Russisch zu entwickeln.
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank
Laufzeit:
abgeschlossen (März 2021)
Kooperationspartner:
NADA Austria; Ao. Univ.-Prof. Dr. Konrad Kleiner (Universität Wien)
Projektmitarbeiter*innen:
Daniela Lux, MSc
Projektbeschreibung:
Bisher bestehende Literatur im Bereich Anti-Doping zielte hauptsächlich darauf ab Ursachen von Doping zu ergründen, um mittels der Ergebnisse geeignete Präventionskonzepte entwickeln und möglicherweise die Zahl an Dopingfällen zu minimieren zu können. Bisher weniger erforscht sind jedoch mögliche Auswirkungen von Sanktionen, die sich durch eine positive Dopingprobe ergeben haben, auf das persönliche und öffentliche Leben einer/eines Sportlerin/Sportlers. Fasst man die Konsequenzen, die sich aus einer Dopinganwendung mit anschließender Überführung und Verurteilung ergeben zusammen, so ergibt sich ein komplexes Gefüge von Auswirkungen, die bisher im Detail, vor allem in Bezug auf die Wahrnehmung des Athleten/der Athletin selbst noch kaum erforscht wurden.
Ziel: Auf Grund fehlender valider methodischer Instrumente, ist das Ziel des vorliegenden Pilot Projekts daher, mittels eines mehrstufigen Prozesses einen geeigneten Interviewleitfaden zu erstellen und zu testen, der die Auswirkungen von bewusstem Doping und damit einhergehenden Disziplinarmaßnahmen auf Sportlerinnen und Sportler systematisch untersuchen kann.
Methodik: Untersuchungsdesign und -ablauf Zur Datenerhebung wird ein qualitativer Ansatz gewählt, der die Durchführung eines mehrstufigen Verfahrens zur Datengewinnung vorsieht. In einem ersten Schritt sollen die jeweilige Situation (i.e. das Dopingvergehen) und die dadurch verursachten Veränderungen weitgreifend in freier Form erörtert werden, um eine breite Basis für die Entwicklung eines Interviewleitfadens und die darin enthaltenen Themen zu erhalten. Im zweiten Schritt werden die Ergebnisse der ersten Stufe hinsichtlich ihrer verschiedenen Themenbereiche und Dimensionen zusammengefasst und es wird ein Leitfaden entwickelt.
Erwartete Ergebnisse: Auf Grundlage des bisherigen, limitierten Forschungsstandes ist zu erwarten, dass die befragten Personen nach der Dopingüberführung von Veränderungen in allen fünf Lebensbereichen berichten werden. Durch die mehrstufige, qualitative Herangehensweise wird es möglich sein, einen geeigneten Interviewleitfaden zu entwickeln, der für Folge-Studien bei größeren Stichproben valide angewandt werden kann.
Publikationen:
Van der Kallen, F., Lux, D., Schobersberger, W., Kleiner, K., Eisenburger, I., & Blank, C. (2023). Life after doping: do the consequences of an anti-doping rule violation threaten athletes’ health? Design and development of an interview guide for the assessment of biopsychosocial changes following a doping ban. Performance Enhancement & Health, 11(1), 100240. doi: 10.1016/j.peh.2022.100240
Projektleitung:
Ass.-Prof. Mag. Dr. Tobias Dünnwald; Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger
Laufzeit:
03.2023 - 09.2023
Kooperationspartner:
World Athletics' Health & Science Department;
Department für Innere Medizin II der Medizinischen Universität Innsbruck;
Department für Anästhesie und Intensivmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck; Institut für Alpine Notfallmedizin
Projektbeschreibung:
Extreme Umweltbedingungen mit hohen Außentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit in Kombination mit dem anspruchsvollen Charakter von Ausdauersportwettkämpfen bergen das Risiko von Leistungseinbußen und hitzebedingten Erkrankungen bei Spitzensportler*innen. Das größte Risiko für Ausdauersportler*innen, die in der Hitze trainieren, ist der anstrengungsbedingte Hitzschlag (EHS). Daher hat das Internationale Olympische Komitee zu Forschungsarbeiten aufgerufen, welche die veranstaltungsspezifischen Wärmeprofile von olympischen und internationalen Athlet*innen, welche in der Hitze antreten, mit Hilfe von telemetrischen Temperatursensoren zu charakterisieren. Dieses Wissen würde es den Forscher*innen ermöglichen, die langfristigen Folgen von EHS besser zu verstehen und somit entsprechende Präventionsstrategien zur Vermeidung weiterer Vorfälle zu entwickeln. Es wird davon ausgegangen, dass Athlet*innen mit einer früheren EHS eine andere thermophysiologische- und kardiale Reaktion auf Langstreckenläufe zeigen als Athlet*innen ohne vorangegangenen EHS.
Ebenso führen lang andauernde und extreme körperliche Anstrengungen zu einer Veränderung der Blutgerinnung sowie zu einer ausgeprägten Immunreaktion. Inwieweit es dadurch tatsächlich zu Gesundheitsproblemen kommen kann, wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Darüber hinaus können auch hier Umweltbedingungen (wie z.B. Hitze, Kälte) eine zentrale Rolle bei derartigen Veränderungen im Blutbild spielen. Bei dieser Studie werden daher neue Labortests zur Erfassung von spezifischen Änderungen der Blutgerinnung sowie von Entzündungsprozessen zum Einsatz kommen. Auslöser für eine erhöhte Blutgerinnung könnten Entzündungsreaktionen sein, die durch lang andauerndes Ausdauerlaufen induziert werden.
Ziel dieses Forschungsprojekts ist es daher, die individuellen Einflüsse auf die Thermoregulation, Eisenhomöostase, kardiovaskuläre, entzündliche sowie hämostatische Reaktionen einer Gruppe von Berg- und Trailläufer*innen zu untersuchen, welche in den letzten 24 Monaten einen EHS-Vorfall erlebt haben oder nicht.
Projektleitung:
Ass.-Prof. Mag. Dr. Tobias Dünnwald; Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger
Laufzeit:
abgeschlossen (11.2021 - 11.2022)
Kooperationspartner:
Department für Innere Medizin II der Medizinischen Universität Innsbruck
Projektbeschreibung:
Effekte einer ischämischen Präkonditionierung (IPC) werden über neuronale, humorale und systemische Bahnen geregelt. Es wird angenommen, dass es hierdurch zu Verbesserungen im Bereich des Skelettmuskels hinsichtlich Gefäßsystem, Blutfluss, Sauerstoffversorgung sowie des mitochondrialen Stoffwechsels kommen kann. Entsprechend der physiologischen Anforderungen im Klettern könnte IPC zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit sowie der Regeneration zwischen Kletterintervallen führen. In dieser Studie sollen daher die Effekte von IPC auf die Leistungsfähigkeit sowie auf Veränderungen des Stoffwechsels bei Wettkampf-Athlet*innen der österreichischen Kletternationalmannschaft evaluiert werden. Es werden dabei jeweils zwei Prozeduren (IPC- oder SHAM-Behandlung) durchgeführt. Im Zuge der IPC Intervention wird über Blutdruckmanschetten an Arm und Bein zuerst eine Körperseite für fünf Minuten okkludiert (220 mmHg), gefolgt von fünf Minuten Reperfusion. Danach wird dieselbe Prozedur an den Extremitäten der anderen Seite durchgeführt. Insgesamt erfolgt die Okklusion/Reperfusion für jede Seite zweimal. Bei der SHAM Intervention ist die Abfolge dieselbe, jedoch werden die Manschetten mit nur 20 mmHg aufgeblasen. Nach der IPC- oder SHAM-Behandlung wird von den Athlet*innen ein 40-minütiges Aufwärmen absolviert, bevor sie den Hangboard-Test durchführen. Dieser besteht aus 8-sekündigem, beidarmigem Hängen, im Wechsel mit je drei Sekunden Pause bis zur Erschöpfung. Die Messungen umfassen Hängezeit, Herzfrequenz, kapillare und venöse Blutabnahmen sowie Nahinfrarotspektroskopien zur Beurteilung der Sauerstoffversorgung von Muskeln und Gehirn. Zusätzlich werden die Testpersonen zur subjektiven Bewertung zur wahrgenommenen Anstrengung bzw. Ermüdung befragt. Es wird angenommen, dass eine IPC Anwendung vor dem Hangboard-Test die Hängedauer, die metabolische Azidose, die Laktatakkumulation und -elimination, spezifische Inflammationsparameter sowie oxidativen Stressparameter verändert.
Projektleitung:
Ass.-Prof. Mag. Dr. Tobias Dünnwald; Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger
Laufzeit:
bis 12.2023
Kooperationspartner:
Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck; Department für Innere Medizin II der Medizinischen Universität Innsbruck; Department für Anästhesie und Intensivmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck; Institut für Alpine Notfallmedizin; Eurac Research, Bozen, Italien; School of Sport and Health Sciences, University of Brighton, UK; Aspetar Orthopaedic and Sports Medicine Hospital, Doha, Qatar
Projektbeschreibung:
Sport unter extremen Umweltbedingungen im Winter mit Kälte, Wind und Sauerstoffmangel (bei Sport in Höhenlagen) stellt ein großes gesundheitliches Gefahrenpotential dar. Dies betrifft nicht nur Wettkampfsituationen, sondern gerade intensive und umfangreiche Trainingseinheiten, bei welchen keine Vorgaben von Veranstalterseite (z.B. FIS: Rennverschiebung bei Temperaturen < -20°C) oder anderweitige präventive Maßnahmen klar zum Tragen kommen.
Kalte Umgebungsbedingungen können über eine Störung der Thermoregulation zu einer Abnahme der Körperkerntemperatur und/oder der peripheren Hauttemperatur (Arme, Beine) führen und damit Funktionen des Stoffwechsels, des Herzkreislauf- sowie des neuromuskulären Systems beeinträchtigen. Insgesamt kann somit nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die Gesundheit von Athlet*innen negativ beeinflusst werden. Im Gegensatz zu Sport in der Hitze, worüber vieles bezüglich Thermoregulation und Präventionsmaßnahmen bekannt ist und bereits in Expertenempfehlungen umgesetzt wird, sind wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Sport in der Kälte noch sehr spärlich. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Wintersportdisziplinen ist es jedoch umso wichtiger, mehr Wissen darüber zu erhalten, wie der Körper auf derartige extreme Bedingungen reagiert, um in weiterer Folge gezielte Präventionsmaßnahmen abzuleiten.
Das Ziel dieser vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) geförderten Studie ist es daher, die Auswirkungen von Trainingseinheiten unter realen (kalten) Umgebungsbedingungen auf die Thermoregulation (insbesondere der Köperkern- und Hauttemperatur) bei Athlet*innen unterschiedlicher olympischer Wintersportdisziplinen zu untersuchen. Auf Basis dieser wichtigen Erkenntnisse wird es möglich sein, bestehende Empfehlungen zu verbessern bzw. zu adaptieren sowie Präventionsmaßnahmen zu erstellen, um damit die Gesundheit bei Sport in der Kälte zu schützen.
Projektleitung:
Ass.-Prof. Mag. Dr. Tobias Dünnwald; Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger
Laufzeit:
abgeschlossen
Kooperationspartner:
Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck
Projektbeschreibung:
Wettkämpfe, welche in Höhenlagen über 2000 m stattfinden, sind im Leistungssport sehr häufig. Der Alpine Skirennlauf ist eine typische Sportart, bei der alpine Skirennen und sogar Alpine Skiweltmeisterschaften in mittleren und großen Höhen (bis 3400m) ausgetragen werden. Bereits in Höhen von 3500m der Sauerstoffgehalt der Einatmungsluft und der Alveolarluft um etwa 35% gegenüber der Tallage reduziert, was somit eine signifikante Reduktion der körperlichen Leistungsfähigkeit zur Folge hat. Um die hypoxischen Auswirkungen und die dadurch bedingten Leistungseinbußen zu vermindern, liegt es natürlich im Interesse der Athleten dahingehend optimale Anpassungsmethoden durchzuführen. Ein vorausgehender ein- bis zweiwöchiger Höhenaufenthalt zur vollständigen Akklimatisation würde die Nachteile der Leistungseinbußen großteils kompensieren. Doch aus zeittechnischen Gründen (hohe Wettkampfdichte) ist dies in der Rennsaison praktisch nicht durchführbar. Eine aus physiologischer Sicht durchaus interessante Methode, welche daher im Alpinen Skirennlauf von manchen Athletinnen und Athleten angewendet wird und viel in kontroverser Diskussion steht, ist die Inhalation von Sauerstoff vor dem Rennstart, um zumindest kurzfristig den arteriellen Sauerstoffpartialdruck (PaO2) und die Sauerstoffsättigung zu verbessern. Wichtig ist zu erwähnen, dass ein generelles Verbot von supplementärem Sauerstoff im Wettkampf nicht gegeben ist. Die internationalen Sportverbände (FIS und IOC) haben bei offiziellen Rennen supplementativen Sauerstoff verboten, die Welt Anti-Doping Agentur hingegen nicht. Ein Grund dafür dürfte die nicht vorhandene Datenlage sein, welche eine Verbesserung der Wettkampfleistung durch hyperoxische Präkonditionierung auch in Hypoxie aufzeigt.
Der Begriff Hyperoxie bezeichnet ein Überangebot an Sauerstoff (O2), welches bedingt durch eine Erhöhung des inspiratorischen Sauerstoffpartialdrucks (PIO2) oder über die Erhöhung des inspiratorischen Sauerstoffanteils/Sauerstofffraktion (FiO2) erreicht wird. Die Literatur zeigt ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Arbeiten, welche einen Anstieg der submaximalen und maximalen Leistung (Watt) um 3-30% sowie längere Ausbelastungszeiten aufzeigten. Wird O2 in den Regenerationspausen geatmet, zeigen sich bei den darauffolgenden Belastungen kontroverse Ergebnisse.
Ziel der Studie: Um jedoch Aussagen über die Auswirkungen von hyperoxischer Präkonditionierung in akuter Hypoxie (~3500m) tätigen zu können, fehlt es an evidenzbasierten Studien. Aufgrund der Tatsache, dass die arterielle Sauerstoffsättigung in Höhen um 3500 m deutlich unter 90% sinkt, ist eine Normalisierung durch Supplementierung von O2 wieder möglich. Wenngleich die Häufigkeit der reinen O2-Einatmung unmittelbar vor dem Rennstart bei Athletinnen und Athleten nicht dokumentiert ist, ist eine dadurch erzielte Steigerung der Leistungsfähigkeit nicht auszuschließen und daher der Fokus der vorliegenden Studie. In beiden Fällen kann diese empirische Forschungsarbeit als Hilfestellung für einen einheitlich vertretenen Standpunkt von den internationalen Sportverbänden sowie der WADA herangezogen werden. Eine Argumentation für oder auch gegen ein Verbot wird sich dahingehend schwieriger gestalten. Das vorliegende Projekt kann somit als ein weiterer Schritt für einen fairen Sport gesehen werden. Durchgeführt werden die Hypoxie-Untersuchungen am Institut für Sportwissenschaften (ISW) der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank
Laufzeit:
04.2022 - 10.2023
Kooperationspartner:
Linda Meixner (The Offline Institute)
Projektbeschreibung:
Digitalisierung kann als Schlagwort für die letzten Dekaden postuliert werden. Allein die Vorstellung, ohne die Errungenschaften der Technik, die uns heute zu Verfügung stehen, leben zu müssen, ist für viele undenkbar (Mentsiev et al., 2020). Die zunehmende Nutzung neuer, digitaler Technologien und die virtuelle Kommunikation verändern unsere täglichen Gewohnheiten, aber vor allem das Verhalten des Einzelnen (King et al., 2012). Aber was passiert, wenn diese ständigen Begleiter (Smart Devices etc.) uns in eine (un-)bewusste Abhängigkeit treiben, wir uns tagtäglich rund um die Uhr damit umgeben bzw. „erreichbar“ sein wollen? Dafür gibt es nunmehr einen Sammelbegriff – „Nomophobie“ – die Angst ohne Smart Device unerreichbar für jegliche Kontakte zu sein (Rodríguez-García et al., 2020). Viele Personen kennen und schätzen die Vorteile der Nutzung digitaler Technologien, allerdings fehlt jegliches Bewusstsein rationaler oder irrationaler Nutzung bzw. über die Risiken, die diese Entwicklungen generieren (Correr & Bijos, 2017). Wer ist nun abhängig oder nicht? Weiß ich, ob ich abhängig bin? Solche Fragen sind sehr schwer zu beantworten und stellen auch nicht den Fokus des vorliegenden Projekts dar. Ferner soll versucht werden das Bewusstsein im Umgang mit diesen Smart Devices zu fördern, um prophylaktisch gegen solche potenziellen Süchte zu arbeiten. Experten im Digital Detox Tourismus setzen teilweise schon auf die Vermarktung einer digitalen Pause, um Tourist*innen einen Mehrwert zu geben und dabei zeitbegrenzt auf digitale Technologien zu verzichten (Neuhofer & Ladkin, 2017).
Im Digital Detox Tourism gibt es bis dato nur wenige Untersuchungen, die sich auf die Auswirkungen von Digital Detox bzw. die Motivation hinter dem Konsum solcher Urlaubsangebote konzentrieren (z.B. Can & Iflazoglu, 2021; Haasan et al., 2022). Genau diese fehlende Weiterentwicklung beschreibt die Forschungslücke, in der das vorliegende Projekt einhaken möchte; und zwar geht es darum das bestehende Nichtangebot digitaler Technologien im Tourismus zu nutzen und diese mit Interventionen unterschiedlichster Art zu garnieren, um einen bestmöglichen Nutzen für den persönlichen Alltag zu erreichen und einen Lerneffekt zu erzielen. In einem ersten Schritt ist es hierfür wichtig ein solches, gesundheitstouristisches Produkt zu entwickeln und das gemeinsam mit der Zielgruppe – angelehnt an den Community Participatory Research Approach. Die Zielgruppe wird damit direkt in die Entwicklung des Produktes eingebunden, welches dann evaluiert wird, um erste Hinweise für Effekte von Urlaub ohne oder auch mit angeleitetem Social Media Konsum auf das Wohlbefinden zu erhalten. Aufbauend darauf gilt es weitere Forschungsfragen abzuleiten und diese in weiteren, zukünftigen und dem Entwicklungspilot nachgelagerten Projekten zu beantworten. Der gesamte Entwicklungspilot besteht aus zwei Teilen, wobei Teil 1: den „Offtober“ beschreibt und Teil 2 das „Offline Dorf“.
Projektleitung:
UMIT TIROL: Ass.-Prof. Philipp Schlemmer, BSc BSc MSc PhD
Gesamt: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank; Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger
Projektlaufzeit:
abgeschlossen (12.2022)
Projektbeschreibung:
Die Covid-19-Pandemie hat seit März 2020 in zahlreichen Ländern der Welt massive Einschnitte in das Alltagsleben verursacht und zu den gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen gehört auch die Wirtschaftskrise der Jahre 2020 und 2021. In Österreich wurde im Rahmen von immer wiederkehrenden angeordneten Massenquarantänen – sogenannten Lockdowns – das soziale und wirtschaftliche Leben weitgehend heruntergefahren. Antigen- und PCR-Tests, FFP2-Maskenpflicht und Abstand-halten zählen dabei zur neuen Normalität.
Trotz Maßnahmenverordnungen, die die österreichische Bundesregierung fortlaufend adaptiert und veröffentlicht hat, konnten einige wenige Großveranstaltungen in Österreich durchgeführt werden. Die schwierigen Bedingungen durch u.a. kurzfristige Anpassungen der Schutzmaßnahmen, veränderte erlaubte Zuschauerlimits, notwendige Bereitstellung von Hygienematerial stellten die Veranstalter vor große Herausforderungen. Für Veranstalter von Sportgroßveranstaltungen stehen die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte im Fokus, dennoch musste die Organisation die Minimierung zur Ausbreitung von Covid-19 als oberste Priorität halten. Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es, die durch Covid-19 veränderten organisatorischen Aspekte und deren Auswirkungen im Sporteventmanagement zu untersuchen. Zum einen werden die auf Covid-19 zurückzuführenden Einflussfaktoren und deren Auswirkungen auf das strategische und operative Sporteventmanagement analysiert. Zum anderen werden im Detail außerordentliche Managementprozesse, die ausschließlich aufgrund Covid-19 notwendig waren (Bsp.: PCR-Tests), näher betrachtet.
Die Ergebnisse der Untersuchung und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen sollen möglichst einen Mehrwert für andere Sportveranstaltungen, Vereine oder Organisationen in Tirol liefern. Die enormen Herausforderungen, die durch die Pandemie zustande kamen, sind auch ein möglicher Anstoß, um neue Chancen und Strategien für den Sport in Österreich zu entwickeln.
Projektleitung:
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Cornelia Blank; Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger
Laufzeit:
abgeschlossen (12.2022)
Kooperationspartner:
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Projektbeschreibung:
Die Tourismusindustrie ist ein äußerst wettbewerbsreicher Wirtschaftssektor, der Destinationsmanagement-Organisationen (DMO; e.g. Tourismusverbände) dazu drängt, sich ständig neu zu entwickeln, das touristische Angebot stetig voranzutreiben, um Gäste als auch Einheimische erfolgreich anzuwerben. Die wichtigsten Interessen betreffen vor allem wirtschaftliche Absichten, sowie Wettbewerbsvorteile aus etwaigen Bemühungen der DMOs zu generieren und ihre entscheidenden Auswirkungen auf die Tourismusindustrie zu fördern. Die Aufgabe der DMOs ist somit bilateral: einerseits, Touristen anzuziehen und diese zu ermutigen, die spezifischen touristischen Angebote in Anspruch zu nehmen, und andererseits, die touristischen und vor allem freizeitrelevanten Interessen der einheimischen Bevölkerung zu erfüllen. Dadurch soll die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit einer Destination gesichert werden, vor allem angesichts des sensiblen Ökosystems in den Alpen, einer Region, die durch eine hohe Abhängigkeit vom Tourismus gekennzeichnet und daher auf eine ständige touristische Weiterentwicklung angewiesen ist. Da Freizeit bzw. Urlaubszeit als wertvolle Ergänzung des Alltagslebens betrachtet werden, engagieren sich Personen bewusst im Bereich Freizeit- und Urlaubsaktivitäten mit der Absicht ihr Wohlbefinden zu steigern. Aber was, wenn die Freizeit und/oder Urlaubszeit nicht den gewünschten Erholungseffekt bringen, sondern sich die Urlaubsperson auf Grund verschiedenster Symptome (Kopfschmerzen, Übelkeit, grippale Infekte etc.) unwohl fühlt. Dieses Phänomen wird als Freizeitkrankheit bzw. „Leisure Sickness“ bezeichnet und wird mit ansteigendem Interesse in verschiedenen Medien diskutiert.
Es ranken sich einige Spekulationen und Vermutungen um die Freizeitkrankheit, allerdings fehlt bis dato jede detaillierte wissenschaftliche Grundlage, welche essenziell für die Beschreibung und Einordnung dieses Phänomens, sowie auch in weiterer Folge der Entwicklung präventiver Maßnahmen, wäre. Aufbauend auf dieser fehlenden wissenschaftlichen Einordnung ist es das entsprechende Ziel dieses Projekts, das Phänomen besser zu verstehen, zu beschreiben und vor allem von anderen Krankheiten abzugrenzen. Weiters soll eine erste Übersicht über die mögliche Prävalenz der Urlaubsgäste, die im Urlaub krank werden, gewonnen werden, um anschließend mögliche auslösende und/oder begünstigende Faktoren (z.B. Lebensweisen, Alltagsverhalten, Sportverhalten etc.) zu ermitteln.